Systasy Bioscience GmbH; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10831936/

Systasys Barcoding: nach zehn Jahren zum Deal

Systasy Biosciences findet mit Ono Pharmaceuticals den ersten großen Pharmapartner in Japan. Die Technologie des Barcodings von Targetmolekülen ermöglicht eine schier grenzenlose Parallelisierung und Analyse der molekularen Reaktionen auf einen Wirkstoffkandidaten. Trotzdem findet sie erst nach zehn Jahren den Weg auf den Radarschirm von Big Pharma.

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Die Systasy Bioscience GmbH beschäftigt sich seit der Gründung 2012 mit innovativen Lösungen für die Entdeckung und Entwicklung neuer Medikamente. Weil die zugrundeliegende Technologie erst noch validiert und verfeinert werden musste, hat sich das Münchner Unternehmen größtenteils über Forschungsmittel wie EXIST Forschungstransfer, VIP, ZIM und diverse bayerische und europäische Förderprogramme über Wasser gehalten und es neben all den großen Finanzierungsrunden der Wirkstoffentwickler oder den Verkaufserfolgen der Geräteentwickler im Münchner Biotech-Hub nie zu allzu großer Sichtbarkeit geschafft.

Doch die vielen, teils kleinteiligen Projekte mit diversen Pharma- und Biotech-Partnern zeigen nun einen ersten Erfolg – nach über zehn Jahren. Systasy hat mit der aktuellen Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit Ono Pharmaceutical Co. (Ono) zur Identifizierung neuer therapeutischer Targets für neurologische Erkrankungen die erste mehrjährige Partnerschaft vereinbaren können, die die ganze Bandbreite der eigenen Technologieplattform ausnutzen wird und hofft, damit dem „Bar-Coding“ als multiparalleler Analysemethode endlich zum Durchbruch verhelfen zu können.

Multiparameter-Assay ohne bunte Bilder …

Systasy nutzt molekulare Barcodes für Multiplex-Assays (oder auch multiparametrische Assays genannt). Molekulare Barcodes sind kurze Sequenzen von Nukleotiden und können somit als DNA oder auch als RNA kodiert sein. Die Kombination dieser beiden Klassen von genetischer Information erlaubt es, sowohl eine Vielzahl von zellulären Target- als auch Signalaktivitäten (target & pathway Profiling) innerhalb einer Zelle gleichzeitig zu messen und über den individuellen genetischen Fingerabdruck des Barcodes auslesen zu können. Darüber hinaus könne „das System ebenfalls technische Aspekte wie unterschiedliche Kulturbedingungen (Behandlung mit verschiedenen Substanzen (small molecules, drugs, biologics), verschiedene Konzentrationen dieser Substanzen, verschiedene Zeitpunkte, aber auch unterschiedliche Zelltypen eines Patienten sowie Material von unterschiedlichen Patienten in diese Multiplex-Assays integrieren“, erläutert ein Unternehmenssprecher |transkript.de auf Nachfrage.

„Man kann sich das so vorstellen, dass statt eines bestimmten Fluoreszenzfarbstoffs oder des jeweiligen Reportergens nun ein individueller genetischer Barcode an den Untersuchungsobjekten in der Zelle andockt“, fährt er fort. Was bei der Analyse die Beschränkung auf bestimmte Wellenlängen des Lichtes oder die Funktionalität des Analysegerätes sowie die Kompatibilität des Reportergenprodukts mit dem Untersuchungsgegenstand aufhebe und ein grenzenloses multiparametrisches Auslesen erlaube. Das quantitative Auslesen der molekularen Barcodes erfolgt ausschließlich über Next-Generation-Sequencing-Technologien, so dass ein typischer Datensatz schnell mehr als 20.000 Datenpunkte enthalten kann. Im Feld der Multiplex-Assays ist der Ansatz verwandt mit den sogenannten massively parallel reporter gene assays (abgekürzt: MPRA), bei denen die Aktivitäten von genetisch kodierten Reportern (wie dem bekannten green fluorescent protein) ausgelesen werden – ohne durch die Wahl der Farbstoffe eingeschränkt zu sein. Da unzählige Barcodes parallel gemessen werden können, ist das Multiplexing entsprechend hochskalierbar.

… aber mit einer riesigen Datenflut

Die faszinierende Technik ist für die Screeningsphase von Wirkstoffen ideal einsetzbar, wenn man mit den vielen Datenpunkten zurechtkommt. Doch auch dazu bietet Systasy die geeignete Lösung. Davon konnte mit der japanischen Pharmafirma Ono Pharmaceuticals die älteste japanische Pharmafirma überzeugt werden, in Deutschland etwa vergleichbar mit der Darmstädter Merck. Seit über 300 Jahren ist Ono in der Medikamentenentwicklung aktiv und hat viele Methoden und Technologie kommen und gehen sehen. Wenn ein solches Unternehmen als erster Partner gewonnen werden kann, hat sich das lange Warten auf einen ersten Deal wohl gelohnt.

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